China 1993: Von Peking in den Tienschan


Umgebung von Peking

Am Stadtrand gelegen, war der Sommerpalast als größter kaiserlicher und besterhaltener Garten Chinas unsere nächstes Ziel. Mit "Einmal Umsteigen" ist der Sommerpalast in überfüllten Bussen bequem zu erreichen.

Peking: Sommerpalast
Baubeginn des Parks war 1153. Die schöne Lage offenbart sich erst, wenn man vom Haupteingang aus den Hügel erstiegen hat: Mit Pagodendächern inmitten von Bäumen im Vordergrund blickt man über den Kunming-Hu-See Richtung Pekinger Stadtzentrum.
Viele Toristen (meist sich gegenseitig fotografierende Japaner) sind natürlich dort, aber man findet in dem riesigen Gelände auch ruhige Plätzchen. Immer wieder kommt man an schattenspendenden Laubengängen und kleinen Pagoden vorbei, bevor man auf die Uferpromenade trifft. Im Wasser ist dort das "Marmorschiff" zu besichtigen, das von der Kaiserinwitwe Cixi mit Geldern erbaut wurde, die eigentlich für die Modernisierung der Reichsmarine bestimmt waren.

Am Donnerstag glückte es uns endlich, so zeitig aufzustehen, daß wir die Busabfahrt zur Großen Mauer nicht verpaßten. Es gibt in der Umgebung von Peking mehrere Stellen, an denen die berühmte Große Mauer wieder vollständig restauriert und zur Besichtigung freigegeben ist. Eigentlich graute es uns ein bißchen bei dem Gedanken an die Bilder mit Touristenströmen auf der Chinesischen Mauer. Wohlweislich fuhren wir nicht nach Badaling (wo alle hinfahren), sondern an eine erst kürzlich freigegebene Stelle bei Mutian, etwa 120km nordöstlich von Peking.



Auf der Chinesischen Mauer

Damit hatten wir Glück, auf dem halbstündigen Anstieg vom Busparkplatz zur Mauer wurde es zunehmend ruhiger. Oben angekommen, ein beeindruckender Blick: Die Mauer windet sich, soweit man sehen kann, über jeden Berg hinweg, und nach einiger Zeit entdeckt man auch noch auf dem Bergkamm am Horizont, wo sich das Bauwerk fortsetzt ...
Chinesische Mauer
Die ersten Anfänge der Mauer stammen aus dem 5.Jh v.Chr., der heutige Verlauf wurde etwa 220 v.Chr. vom ersten chinesischen Kaiser Shi Huang Di festgelegt. Soldaten und Bauern aus allen Landesteilen wurden zwangsverpflichtet, einige Jahre ihres Lebens für den Bau dieser Mauer zu opfern. In der Zeit der Ming-Dynastie wurde die inzwischen verfallene Mauer wieder instand gesetzt.

Geschaffen wurde damit das einzige Bauwerk, das vom Mond aus mit bloßem Auge zu erkennen ist. Die Große Mauer schlängelte sich vom Gelben Meer über etwa 6000 km durch fünf Provinzen und zwei autonome Regionen bis in die Wüste Gobi.

Wir haben einige Stunden Zeit, bevor der Bus wieder abfährt. Die Zeit reicht nicht, den in diesem Gebiet restaurierten Teil der Mauer vom Startpunkt aus in beide Richtungen abzulaufen - wir gehen einfach in der Richtung mit weniger Leuten los. Nach einer weiteren halben Stunde sind wir bereits völlig allein und bald darauf erreichen wir das Ende der restaurierten Mauer. Zum Teil völlig mit Gesträuch überwuchert, läßt sich ihr Weiterverlauf aber auch hier anhand der regelmäßig stehenden Türmchen bis zum Horizont verfolgen.







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