Saaletal und Thüringer Schiefergebirge

(teilweise zitiert aus: Kletterführer Zittauer und andere Gebirge, Sportverlag Berlin 1980)

Lage und Bedeutung

Auf dieser Seite werden Kletterziele zusammengefaßt, die sich östlich des eigentlichen Thüringer Waldes, nämlich im Thüringer Schiefergebirge sowie im Saaletal zwischen Jena und Saalfeld befinden. Viele dieser Klettergebiete haben lediglich lokale Bedeutung.

Das untere Schwarzatal zwischen Bad Blankenburg und Schwarzburg gehört zum Thüringer Schiefergebirge und ist ein landschaftlich reizvolles, tief eingeschnittenes Waldtal mit steilen Hängen. Diesen Steilhängen entragen vereinzelte, oft durch den Wald verdeckte Klippen aus Tonschiefer. Das Schwarzatal ist Naturschutzgebiet.

Im Saaletal nahe Saalfeld sind einige einzelnstehende Kletter- bzw. Boulderwände zu finden. An der Bohlenwand aus Kalkstein ist der obere Teil zum Klettern geeignet; sie hat den Charakter einer Sportkletterwand. Das Gebiet steht unter Naturschutz. Beim Gleitschfelsen handelt es sich um eine Boulderwand von 6-10m Höhe. Die Spiegelwand bei Leutenberg ist eine glatte Schieferplatte mit 5 Kletterwegen. In der Nähe von Sonneberg wurde im Steinbruch am Bocksberg ein Klettergarten eingerichtet.

Die Rabenschüssel ist ein kleines Übungsgebiet am Westhang des Eichberges am rechten Ufer der Saale oberhalb von Jena. Die Felsen setzen sich aus einigen Wandabbrüchen und herausstehenden Blöcken aus Sandstein zusammen; ihre Höhe beträgt maximal 16m. Meist handelt es sich um Wand- und kurze Rißklettereien; auch lohnende Quergänge sind möglich. Die Gegend ist Landschaftsschutzgebiet.

Die Döbritzer Kalkfelsen sind eine Klippengruppe oberhalb der Gemeinde Döbritz in einem Nebental der Orla. Der nächste größere Ort ist die Stadt Pößneck. In diesem Landschaftsgebiet am Südostrand des Thüringer Beckens, östlich der oberen Saale, treten die unter den Buntsandsteinschichten aus der Trias lagernden Zechsteinkalke hervor. Ihre Klippen und Wände geben dem Gebiet seinen besonderen Charakter. Besonders interessant für den Naturfreund sind auch die prähistorischen Höhlen in den Felsen. Etwa 15 bis 20 km südlich des Gebietes befinden sich die bekannten Saaletalsperren. Das Gebiet der Felsen ist Landschaftsschutzgebiet.

Geschichte

Die Erstbesteigungen der Felsen im Schwarzatal erfolgten seit 1954; neue Wege wurden bis in die 70er Jahre erschlossen.
Die Wände um Saalfeld sowie der Steinbruch am Bocksberg erhielten erst in den letzten Jahren klettersportliche Bedeutung.
Die Erschließung der Rabenschüssel als Klettergebiet begann bereits vor 1914, jedoch wurden damals die schweren Stellen mit Seilhilfe von oben durchstiegen. Nach 1918 setzte eine planmäßige Durchforschung des Gebietes vor allem durch Jenaer Bergsteiger ein. Insgesamt wurden an der Rabenschüssel etwa 100 Kletterstellen durchstiegen.
Das Gebiet der Döbritzer Kalkfelsen wurde von 1963 bis 1965 durch Geraer Bergsteiger erschlossen.

Art der Kletterei und wichtige Regeln

Die Kletterregeln der aufgeführten Gebiete lehnen sich an die Sächsischen Regeln (siehe Elbsandsteingebirge) an, es gibt jedoch je nach Gesteinsart regionale Unterschiede. Insbesondere das Klettern im Schwarzatal orientiert sich an den Gepflogenheiten im Thüringer Wald.

Die Schwierigkeitsskala

Für die Kletterwege im Thüringer Schiefergebirge - also im Schwarzatal - erfolgt die Angabe des Schwierigkeitsgrades traditionell nach der UIAA-Skala. Auch für die anderen aufgeführten Gebiete wird inzwischen die UIAA-Skala benutzt. Die Schwierigkeiten der Wege in den Döbritzer Kalkfelsen und der Rabenschüssel sind in älteren Kletterführern nach der sächsischen Skala angegeben.

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© Matthias Mann, 30.10.2007