Flughafen Artybasch - Tower |
Der Flugplatz von Artybasch ist eine Wiese am Ufer des Telezker Sees.
Es gibt einen Tower - eine Holzhütte mit Antenne -
und ein Wartegebäude.
Das Wetter ist aber schön - daher findet neben dem Flugfeld ein Volleyballturnier
unter allen wartenden Fluggästen statt.
Flughafen Artybasch - Wartegebäude |
Kurz nachdem Stephen (genannt "Snegman", weil er die letzte Nacht unter Staunen der
russischen Expeditionen außerhalb des Holzverschlages übernachtete)
eigentlich viel zu spät an der Abfertigung erschien,
kam tatsächlich erstmal die Vormittagsmaschine.
Plötzliche Hektik beim Personal - die Kühe mußten vom Flugfeld
gescheucht werden.
Kurz darauf konnte sie landen - eine MI-8 der Aeroflot.
Hubschrauber auf dem Flugfeld |
Es war natürlich nicht unsere - die Passagiere des ersten Fluges betraten nun
die Check-In-Wiese und ohne weitere Verzögerung startete der Hubschrauber wieder
und war kurz darauf hinter den Bergen verschwunden.
Im Wissen, daß wir auf dessen Rückkehr zu warten hatten,
legten wir uns in die Sonne.
Das Wetter blieb gut, und so kam der Hubschrauber bereits nach zwei Stunden wieder aus Gorno-Altaisk zurück.
Jetzt waren wir also dran - das erste Mal im Leben mit einem Hubschrauber. Es gab einen Übergang im Holzzaun zum Flugfeld, dort ging es drüber und unter drehenden Rotoren hindurch mit unseren schweren Rucksäcken zur Einstiegsluke.
Einsteigen |
Der Pilot hält später konstante Höhe, nur knapp geht es über die Bergkuppen, aber die Flußtäler dazwischen sind wesentlich tiefer.
Flug über den Altai | Cockpit |
Der Altai dehnt sich in Südwest-Nordost-Richtung etwa 2000 km von der Wüste
Gobi bis zur Westsibirischen Ebene aus, insgesamt wird dem Gebirge eine Fläche von
fast 100.000 km2 zugerechnet.
Ein Teil davon, nämlich etwa 10.000 km2, ist seit den 90er Jahren Naturreservat.
Die eigentliche Gebirgslandschaft hat eine Ausdehnung von 650x600 km.
Das Altai-Gebirge liegt auf russischem, kasachischem, mongolischem und chinesischem Territorium.
Die zerklüfteten Bergrücken des Zentralaltai bilden die Wasserscheide zwischen
dem einerseits nördlich über die Flüsse Ob und Irtysch in die Kara-See
im Arktischen Ozean und andererseits dem in das ausgedehnte
zentralasiatische Becken abfließenden Wasser.
Check-Out in Gorno-Altaisk |
Der größte Teil des Altai hat Mittelgebirgscharakter, und so fliegen wir fast ausschließlich über sanfte Bergkuppen und können selbst mit viel Mühe die im Zentralaltai liegenden gewaltigen Bergrücken nur in der Ferne vermuten. 40 Minuten dauerte der Flug über die scheinbar kaum bewohnten Gebiete. Erst beim Landen stellen wir fest, daß es hier eine Beton-Rollpiste gibt - wir sind in Gorno-Altaisk, der Hauptstadt der autonomen Region Gorno-Altaisk.
Mit dem Linienbus fuhren wir ins Zentrum der Stadt.
Vorm Cafe "Edelweiß" |
Wir teilten uns - eine Abordnung sollte den lokalen Vertreter der Bergwacht ("KCC") aufsuchen, die anderen opferten sich, inzwischen die am Straßengrill angebotenen Schaschlyks zu probieren ...
Die ersten Fleischspieße hatten wir gerade hinter uns ( seit längerer Zeit das erste Fleisch - sicherlich nicht nach europäischen Gesichtspunkten geprüft und zubereitet - aber egal ), da erreichte uns die Meldung, es gäbe einen Zeltplatz für uns und alles Weitere würde vorbereitet.
Wir verlassen die Plattenbauten im Zentrum der Stadt. Über eine Brücke
gelangen wir auf die andere Seite des Flusses Mayma.
Hier säumen nur noch kleinere Häuser und Bauerngehöfte den unbefestigten Weg.
Einige Felsen tauchen auf - natürlich versuchen wir schon im Vorübergehen,
die Bekletterbarkeit dieser Massivwand abzuschätzen.
Unser Zeltplatz ist eine kleine Wiese zwischen felsigem Hang und dem Fluß.
Trinkwasser gibt es an einer Pumpe nahe der Brücke - wir bekommen aber noch eine
Ermahnung mit, das Wasser nicht unnütz laufen zu lassen.
Scheinbar ist die ganze Gegend auf das Wasser dieser Pumpe angewiesen.
Am Lagerfeuer kochen wir abends Tee und Suppe.
Die Hinweise auf eine notwendige Meldung bei der Miliz und die prinzipielle Möglichkeit
eines Fluges per Hubschrauber in die Berge geben reichlich Stoff,
uns den Weiterverlauf der Expedition in verschiedenen Varianten auszumalen.
Unser Expeditionsarzt hatte inzwischen auch Kontakt zum Krankenhaus des Ortes geknüpft -
und so gesellte sich später noch ein einheimischer Arzt zu uns ans Lagerfeuer.
Völlig im Ungewissen, wie es weitergehen würde, zogen wir doch schon einmal die Bilanz, daß bisher alles recht problemlos verlaufen war.
Karte Sowjetunion |
Karte Westsibirien |
Karte Altai |