Erzgebirge

Lage und Bedeutung

(teilweise zitiert aus: Kletterführer Zittauer Gebirge und andere Klettergebiete Sachsens, Sportverlag Berlin 1993)
Das Erzgebirge ist das höchste Gebirge im Osten Deutschlands. Nach Süden fällt es wie eine Mauer steil nach Tschechien ab, während es nach Norden allmählich abflacht und in das mittelsächsische Hügelland übergeht. Über dem früher meist bewaldeten Kamm erheben sich seine höchsten Gipfel: Der Klinovec (Keilberg, 1243m) in Tschechien, der benachbarte Fichtelberg (1214m) und der Auersberg (1019m).
Fichtelberg
Breite, wellige Hochflächen, sanfte Bergrücken und flache Talmulden kennzeichnen das Gebirge. Tiefe und steile Täler haben nur die Hauptflüsse eingeschnitten.
Seinen Namen trägt das Erzgebirge wegen seines einstigen Reichtums an Metallen. Schon 1168 wurden die ersten Silberfunde gemacht, die bald darauf zur Gründung der Stadt Freiberg und zum Eindringen in das damals noch völlig unwegsame Gebirge führten. In der Mitte des 13. Jahrhunderts begann der Zinnbergbau im böhmischen Krupka (Graupen) und im Gebiet von Geyer und Ehrenfriedersdorf, später auch in Altenberg und Geising. Endgültig zum Erliegen kam der Bergbau erst 1991, als die letzten Zinnerzgruben stillgelegt wurden.
Das Erzgebirge ist vor allem als Wintersportgebiet bekannt und besucht. Die bedeutendsten Wintersportorte sind das Osterzgebirge um Altenberg und Zinnwald, der Schwartenberg bei Seiffen, Oberwiesenthal mit dem Fichtelberg und Johanngeorgenstadt.
Ausgesprochene Felsgebiete gibt es im Erzgebirge nicht. Die Kletterziele finden sich vereinzelt und vor allem in seinem mittleren und westlichen Teil. Die bedeutendste Gruppe sind die Granitfelsen der Greifensteine bei Ehrenfriedersdorf. Weitere Klettergebiete sind die Felsen im Tal der Schwarzen Pockau bei Pobershau (Katzensteingebiet), das Tal der oberen Zwickauer Mulde bei Eibenstock (Auersberggebiet) und der Teufelsstein bei Johanngeorgenstadt. Außerdem gibt es inige Kletterziele im Vorland des Erzgebirges, z.B. in der Dippoldiswalder Heide und im Muldetal bei Rochsburg.
In das Gebiet "Erzgebirge und Erzgebirgsvorland" wurden auch alle Kletterziele aufgenommen, die sich südlich der stadtnahen Bereiche von Dresden, Freital und Pirna befinden.

Geschichte

Der Einsiedlerstein in der Dippoldiswalder Heide wurde bereits vor 1904 von Dresdner Kletterern bestiegen. Seit 1910 wurde in den Greifensteinen geklettert, Erstbegehungen sind von 1913 dokumentiert. Die Erschließung weiterer Kletterziele des Erzgebirges begann etwa 1920 vor allem durch Bergsteiger aus der unmittelbaren Umgebung sowie aus Chemnitz, Zwickau und Aue. Im Zschopautal um Wolkenstein wurden Ende der 30er Jahre die ersten Wege durchstiegen; besonders in den 60er, 80er und 90er Jahren wurden hier zahlreiche Neutouren durchgeführt. An der durch Steinbrucharbeiten entstandenen "Zschopauwand" bei Frankenberg begann die Erschließung 1981. Auch in den anderen Teilgebieten wie dem Müglitztal zeugen alte Haken davon, daß hier bereits früher geklettert wurde, genauere Angaben sind aber meist nicht überliefert.

Wolkensteiner Wände

Art der Kletterei und wichtige Regeln

Im Erzgebirge gelten die Sächsischen Kletterregeln (Fassung vom April 1991, siehe Sächsische Schweiz). Aufgrund des Gesteins ist hier jedoch die Anwendung von Klemmkeilschlingen zur Sicherung erlaubt. Teilweise sind auch Haken vorhanden, die aber ebenfalls nur vom Erstbegeher eines Aufstiegs geschlagen werden dürfen. Diese Abweichungen gelten nicht für das Sandsteingebiet der Dippoldiswalder Heide !
Künstliche Kletterei ist mit Ausnahme einiger weniger im Kletterführer genannten Aufstiege nicht erlaubt ! Der Gebrauch von Magnesia ist - außer im Müglitztal - verboten !
Es existiert ein Entwurf für die Kletterregeln im Erzgebirge.

Die Schwierigkeitsskala

Es wird die Sächsische Schwierigkeitsskala angewendet (siehe Sächsische Schweiz).

Kletterführer und Karten

Sperrungen und Hinweise

Ansprechpartner und Erste Hilfe

Rettungsdienst: Notruf 112

Die einzelnen Kletterreviere

siehe auch Seiten des Chemnitzer Wander- und Bergsportvereins


© Matthias Mann, 03.12.2010