22.August 1993. Der zwar leergebrannte, aber gebrauchte Juwel-Kocher hat
erfolgreich die Sicherheitskontrolle des Leipziger Flughafens passiert.
Wir sind die Einzigen, die hier in Richtung Kopenhagen zusteigen.
Nach knapp zwei Stunden Aufenthalt in Kopenhagen geht es mit SAS direkt
weiter nach Peking.
Eigentlich ist der Nordwesten Chinas unser Ziel, aber aus (West-)Europa
kommend, werden ausschließlich Flüge nach Peking angeboten.
Das ist nicht weiter schlimm, wir werden also die Hauptstadt Chinas kennenlernen.
Wir landen um 6:40 Uhr Ortszeit. Das Klima erschlägt uns zunächst: Alles klebt
sofort am Körper. Das Warten auf unser Gepäck am Förderband wird zur Geduldsprobe.
Als wir die Rucksäcke endlich haben, geht es schnell: Kurze Paßkontrolle,
und wir sind in China.
Zunächst muß Geld getauscht werden. Ausländer erhalten "FEC", deren Sinn und
auch deren Schwarzmarktkurs den DDR-Forum-Schecks ähneln. Man braucht sie,
um als Ausländer Bahn- und Flugtickets zu erwerben, in Hotels zu übernachten
und Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
Wir haben einen Zettel mit den chinesischen Namen eines im Reiseführer
empfohlenen Hotels - und steigen damit in das erstbeste Taxi ein.
Hinterher wissen wir, daß wir nicht nur das teuerste Taxi (die Preiskategorie
ist eigentlich anhand der Beschriftung erkennbar), sondern auch die längste mögliche
Strecke zwischen Flughafen und Hotel genommen haben.
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Tiananmen-Platz mit Blick Richtung Verbotener Stadt |
Am nächsten Tag geht es mit Bus Linie 20 in die Stadt, direkt zum Tiananmen-Platz.
Mit über 400 000 Quadratmetern ist er einer der größten öffentlichen Plätze der Welt.
Die Hitze ist groß, so nehmen wir unseren Weg lieber am Rande des Platzes im Schatten der
Bäume und in sicherer Nähe der Getränkestände.
An der Stirnseite des Platzes erhebt sich hinter einer der Hauptverkehrsstraßen
das Tiananmen-Tor, das Haupttor des ehemaligen Kaiserpalastes.
Dahinter befindet sich der eigentliche Eingang in den Palast, das Mittagstor.
Für relativ viel Geld erwerben wir an der Ausländer-Kasse zwei Ausländer-Eintrittskarten
in die Verbotene Stadt.
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Verbotene Stadt: Blick zur Taihe-Halle |
Etwas geschafft am Hinteren Ausgang des Palastes angekommen,
nahmen wir eine Fahrradrikscha, um zum Hauptbahnhof zu gelangen.
Dort galt es, eine Fahrkarte nach Urumqi, der Hauptstadt der Autonomen Region
Xinjiang in Nordwestchina, zu bekommen.
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Peking: Hauptbahnhof |
Damit war unser Zeitplan bereits völlig durcheinander.
Wegen der jeweils mindestens 3 Tage dauernden Hin- und Rückreise nach Urumqi
hatten wir eigentlich einige Reservetage vor unserem Rückflug in Peking
eingeplant.
Nun ging es also erst einige Tage später los,
und somit fingen wir mit der weiteren Erkundung von Peking und Umgebung an.