Am 28.08. sollte es nun weitergehen mit dem Urumqi-Express in den Nordwesten Chinas,
in die Autonome Region Xinjiang.
Die Zugfahrt dauert etwas über 3 Tage, und wir hatten viel Geld ausgegeben und
Platzkarten für den "Soft-Sleeper" gekauft.
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Schaffnerin |
Die erwähnte Anzeigetafel klärte uns dann später auch darüber auf,
daß unser Zug mehrere Stunden Verspätung hat.
Angeblich ist die chinesische Eisenbahn sonst sehr pünktlich.
Also schnell nochmal zum Bahnhofskiosk - "Red Wine" kaufen.
So überstanden wir auch die nächsten Stunden, bis gegen 1:10 Uhr nachts
die Aufforderung zum Einchecken kam.
Es ist ein weiterer Vorteil der 1.Klasse, daß man vor dem "gemeinen Volk"
auf den Bahnsteig darf und auf diese Weise halbwegs in Ruhe sein Abteil
beziehen kann.
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Versorgung an Haltepunkten |
Den ganzen nächsten Tag fahren wir durch Lößlehmlandschaft mit Terrassen und
Schluchten und irgendwann auch über den Gelben Fluß.
Am Nachmittag versuchten wir, den Speisewagen zu benutzen.
Es saßen lauter Schaffner drin, einer von ihnen hielt einen Vortrag.
Wir setzten uns an einen freien Tisch, aber es tat sich nichts.
Erst später wurde uns klar, daß wir wohl eine Parteiversammlung gestört haben ...
Als wir gehen wollten, bekamen wir auch noch einen militärischen Ausmarsch
der Schaffner(innen) zu sehen:
Alles auf !Später sind wir bei den Gerüchen, die aus Richtung Speisewagen kommen, froh, daß wir auf eigene Instant-Nudelsuppe und Brot zurückgegriffen haben.
Rechts um !
Zur Arbeit marsch !
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Fahrt durch die Wüste |
Am 31.08. wird es Ernst: Kommende Nacht ist Ankunft. Den ganzen Tag geht es schon durch die Wüste. Auf der linken Seite die Wüste Takla Makan, auf der rechten Seite die Wüste Gobi. Zeitweise führen die Gleise den Weg der alten Seidenstraße entlang. Wir kommen an den "Flammenden Bergen" vorbei, den letzten Ausläufern des Tienschan-Gebirges.
Mit 6 1/2 Stunden Verspätung erreichen wir nachts gegen 0:15 Uhr Urumqi. Mit dem Aussteigen sind wir aber noch nicht von der chinesischen Bahn entlassen: Kontrolliert durch lange Ketten von uniformierten Bahnangestellten geht es in ordentlicher Zweier-Reihe zum Ausgang, wo noch einmal die Fahrkarten kontrolliert werden. Erst vor dem Bahnhof sind wir wieder für uns selbst verantwortlich.